© Sektion/Petra Brill

Zillertal/Ahrntal Schmugglerwege

18.09.2023

Was wurde wohl damals geschmuggelt? Es kann nur Safran gewesen sein, denn alles andere wäre sicherlich sehr beschwerlich gewesen!! 

Hoch-runter-hoch-runter-Steinplatten-Schneefelder-Geröll-Steinbrocken und ganz viele Höhen- und Tiefenmeter. 

Petra hat heimlich einen Apfel von Deutschland nach Tirol, dann nach Südtirol, zurück nach Tirol und fast wieder nach Deutschland geschmuggelt:):) 

Wir, also Petra, Frank, Winfried und ich, waren eine Woche lang, zusammen auf einer Hüttentour unterwegs! 

 

Nachdem wir in Mayrhofen einen Parkplatz gefunden hatten, sind wir mit der Großkabinenbahn zur Bergstation hochgefahren. Was gab es da?? ….eine Bier-Verschnaufpause und einen schönen Ausblick! 

Danach wanderten wir eine kurze Strecke zur „Karl-von-Edelhütte“, auf der uns ein Vierbettzimmer, für uns ganz allein, erwartete. Männer oben, Frauen unten ;) 

 

Am nächsten Morgen schlüpften wir früh aus den Schlafsäcken, denn wir hatten eine große Tour vor uns! Es ging über den Aschaffenburger Höhenweg zur „Kasseler Hütte“, mit 1300 Höhen- und 1400 Tiefenmetern. Eine wunderschöne Tour, über viele Felsbrocken, Blockgelände, Steinplatten, Schneefelder und Gletscherbäche. Insgesamt sind wir über 7 Schneiden geklettert. 

Da der Weg bis zur „Kasseler Hütte“ sehr weit ist, planen Frank und Winfried, in naher Zukunft, eine „Trinkhalle“ zu errichten (über Essen muss noch beraten werden). Wenigstens sollten sie Power-Riegel anbieten. Am besten natürlich wären Kas-Speck-Knödel! 

Als wir dann endlich in der Hütte ankamen, befreiten wir uns als Erstes von Rucksack und Co., und ab ging es in die Gaststube, zum Erholen und Belohnen ;). 

Wir bekamen wieder ein Zimmer für uns alleine, d.h. Frauen unten, Männer oben ;). 

Vom Essen waren wir sehr begeistert! Trotz erheblichem Sättigungsgefühl musste noch ein Nachtisch her. Petra wollte mit mir keinen Kaiserschmarrn teilen, da rief der Hüttenwirt laut in die Gaststube hinein und bot meinen halben Kaiserschmarrn feil. Er ging mit freudigen Jubelrufen an den Nachbartisch. 

 

Nach dem Frühstücksbuffet am nächsten Morgen ging es über das „Keilbachjoch“ (2833 m) zu den „Hölzer Böden“. Dieses Mal nächtigten wir auf einer Alm, direkt über dem Kuhstall und neben frisch duftendem Heu. Die Schlafordnung kennt Ihr ja jetzt schon! Es war wichtig, unbedingt die Zimmertür verschlossen zu halten, damit wir nachts keinen Mäuse-Besuch bekamen. 

Wir wurden bei unserer Ankunft von „Hermann“ sehr herzlich empfangen! Es gab zur Begrüßung selbstgemachten Mozzarella und ebenso selbstgemachten Zirbenschnaps. Lecker!!!! Das ruft nach einer Wiederholung des Ganzen! Wir haben sogar etwas von Hermann gelernt! Jetzt die Frage an Euch: Wie bekommt man Zirbenharz wieder von den Händen? 

Jetzt erstmal zur Wanderung zurück! Frank hat das „Kehren“ übernommen und fand dabei das sagenumwobene „Weiße Herz der Berge“, das er dann seiner angetrauten Petra auf Knien überreicht hat. 

Ihr glaubt es nicht?! Wäre aber doch schön gewesen :) :). Einen weißen Stein in Herzform hat Frank aber tatsächlich gefunden. 

 

Am nächsten Morgen stiegen wir dem schlechten Wetter geschuldet ins Ahrntal nach Steinhaus ab. Mit dem Bus ging es durch den Regen bis zum Talschluss nach Kasern. Dort angekommen schien wieder die Sonne und wir stiegen zu unserem nächsten Etappenziel, der Tauernalm, auf. Die Almwirte betreiben eine eigene Käserei und der Käse ist ein Genuss, sowas von lecker! In der Wohn-/Gaststube haben wir gemeinsam mit der Wirtsfamilie, Leute aus dem Ort und dem Bürgermeister den Abend verbracht. 

Wir haben uns sehr wohl gefühlt! Eigentlich könnte man hier ein paar Tage länger verbringen! 

Nun zum Zimmer: die Schlafordnung ist bekannt, aber, als wir ins Zimmer kamen, staunten wir nicht schlecht! Stellt Euch vor, wir hatten eine eigene Dusche und richtig kuscheliges Bettzeug mit Edelweiß-Muster. 

 

Nun zum Frühstück! Der Tisch war liebevoll gedeckt, mit essbaren Blumen aus dem Garten, „Eiern auf Kleeblätter“, Käse aus der Käserei und vieles mehr. 

Als wir alle satt waren, haben wir die „Hühner gesattelt“ und los ging es über die „Krimmler Tauern“ zum Nationalpark „Hohe Tauern“. Das Ziel war die „Richterhütte“, in der wir klatschnass ankamen. Der Trockenraum war das reinste Feuchtbiotop! 

Hoch oben in den Bergen gab es was erstaunliches zu Sehen. Wir sind über einen 1908 hergestellten, mit sehr großen Steinplatten gepflasterten Weg gewandert, an dem Regenrinnen angelegt waren und das in dieser Höhe. 

In der Hütte haben wir das erste Mal in einem Matratzenlager genächtigt, in dem zwischen den einzelnen Matratzen Holztrennwände angebracht waren. 

 

Am nächsten Tag sind wir zur „Gamsscharte“ aufgestiegen! Wir hatten das wunderbare Glück, Steinböcke in fast 3000 m Höhe zu sehen :) :). 

Im Nationalpark „Zillertaler Alpen“ sind wir über einen Klettersteig zur „Plauener Hütte“ abgestiegen. Der Klettersteig hat echt Spaß gemacht!! Wir waren gerade so schön am Klettern, da endete der Steig ganz plötzlich an einem riesigen, harten und steil abfallenden Schneefeld. 

Was nun? Frank hat uns seitwärts entlang der Felsen, Stufen in die harte Schneekante getreten, sodass wir sicher auf der anderen Seite ankamen! 

 

So, nun der letzte Urlaubstag! Am Morgen gab es vor der „Plauener Hütte“ eine kleine Gruppe von Hermelinen zu sehen, die im Schnee spielten! 

Als wir mit dem Packen fertig waren, lag der letzte Abstieg ins Zillertal vor uns. 

Am „Speichergründel“ angelangt, sind wir mit dem Bus nach Mayrhofen zurückgefahren, wo das geparkte Auto auf uns wartete. 

 

Schön wars! Vielen Dank Petra, für Deine tolle Planung! 

 

P.S. Seid Ihr zum Ergebnis unserer Frage gekommen? Den Harz bekommt man ab, wenn man einfach mit den Händen durch die Haare streicht. Ich habe es getestet! Glaubt mir, es funktioniert! 

 

Text: Silvia 

Bilder: Petra Brill