© DAV/Maximilian Berger

Sonne, Fels und Futter – Die JSG in den Kirner Dolomiten

09.06.2025

Vom 29. bis 31. Mai war es soweit: Die Jugendsportklettergruppe (JSG) des DAV Hanau machte sich auf in die Kirner Dolomiten. 13 motivierte Kletterer, jede Menge Material und eine ordentliche Portion Abenteuerlust – perfekte Zutaten für ein rundum gelungenes Ausbildungskletterwochenende.

Zeltlager mit Stil

Unser Basislager schlugen wir auf dem Zeltplatz Haumühle in Simmertal auf. Die Zelte wurden strategisch im Kreis angeordnet, um einen zentralen Bereich für gemeinsames Kochen, Planen und Spielen zu schaffen. Manche glaubten mir sogar, dass ich mein Zelt bewusst nach Mekka ausgerichtet hätte – vielleicht war's aber auch nur die beste Position gegen den Tau. Die Nächte waren... sagen wir: „lebendig“. Während einige behaupteten, nichts gehört zu haben (selbstredend die, die am lautesten schnarchten), fanden andere ihre nächtliche Erholung eher tagsüber am Fels in der warmen Sonne zurück.

Klettern, Keile und Kulinarik

Geklettert wurde an den Wänden: „Keller“, „Mooswändchen“, „Fünfzigpfännigwändchen“, „Vogelschissverscheidung“ und „Rolandseck“. Die Teilnehmenden waren mutig im Vorstieg, übernahmen auch eigenständig den Auf- und – ganz wichtig – den vollständigen Abbau der Routen – Material ist teuer!

Ein weiteres Highlight war das Legen mobiler Sicherungen: Klemmgeräte und Keile wurden ausprobiert, getestet und mit wachsender Sicherheit eingesetzt. Wer hier ruhig blieb, hatte klar die besseren Karten – denn Hektik klemmt sich ungern.

Abends ging’s dann von der Wand in die Wirtschaft: Am ersten Abend wurde eine urige Kultkneipe fast direkt am Fels angesteuert – inklusive unserem Humor und Gesprächen, bei denen sich selbst der Fels geschüttelt hätte. Am zweiten Abend wurde standesgemäß gegrillt. Die Stimmung: durchgehend am Anschlag, wenn nicht sogar darüber hinaus.

Von Eidechsen und Ethik

Neben dem Dolomit trafen wir auch auf tierische Bewohner der Dolomiten: flinke Eidechsen, haarige Spinnen und andere faszinierende (oder furchterregende) Kreaturen sorgten für Überraschungen – und gelegentliche Aufschreie.

Im Fokus des Wochenendes stand die Prüfung für den begehrten Outdoorschein. Die Abnahme erfolgte über alle drei Tage hinweg – praxisnah, realitätsgetreu und mit echtem Lerneffekt. Neben der Klettertechnik flossen auch Inhalte aus Ökologie und Naturschutz ein: von Zustieg und Verhalten am Wandfuß über Schutzgebiete und Vogelschutz bis hin zu einem nachhaltigen Umgang mit Klettergebieten.

 

Aussicht für alle

Was alle Routen gemeinsam hatten? Eine grandiose Aussicht. Ganz gleich ob Einseillängen- oder Mehrseillängentour – wer oben ankam, wurde mit einem atemberaubenden Blick über das Nahetal und die Stadt Kirn belohnt. Das Feedback kurz vor der Abreise war klar: Fels, Sonne, Fernblick und Gruppengeist machten den Trip unvergesslich.

 

Text:  Maximilian Meininger